Neuerdings ist viel zu lesen über die Sperrnächte oder auch Dunkelnächte. Es sollen die 12 Tage/Nächte VOR den Raunächten sein. Hmmm…. also… was soll ich dazu sagen… Um ehrlich zu sein: Mir wird es langsam ganz schwummerig, was aus dieser Zeit gemacht wird. Da scheint ja ein Hype den anderen zu jagen. Oder anders ausgedrückt: Alter Wein in neuen Schläuchen… ?

Ich beschäftige mich seit nunmehr über 20 Jahren mit den Raunächten. Die Sperrnächte sind mir in keiner Literatur, in keinem Buch, bei keiner Recherche, auch in wirklich alten Quellen unter die Finger gekommen. Ok… mir kann auch mal was durchgehen, ich kann auch was übersehen, überlesen, ich bin ja nicht allwissend zu diesem Thema inkarniert, da gibt es andere Kaliber unter euch. Ich gestehe also durchaus zu, dass ich komplett daneben liege.

Was mir jedoch auffällt:

  • Auf google datieren die ältesten Erwähnungen für die Sperrnächte von … 2017! Also scheinen sie gerade mal ihren 5. Geburtstag hinter sich zu haben… Wer tatsächlich antike Quellen kennt, also so richtig mit Quellenangabe, der möge mir dies bitte zu meiner Erhellung kundtun.
  • Bei unseren Ahnen gab es sehr wohl einen Advent. Und zwar im Sinne von Ankunft auf die Wiedergeburt des Lichtes. Und ich frage mich ernsthaft: Ja, um Himmels Willen, was haben sie denn noch alles zelebriert, unsere guten Vorfahren?
  • Sie scheinen ja in einem einzigen Ritual-, Zelebrations-, Vorfreude- und Feierstress gewesen zu sein. Das mutet ja wie unsere kommerz-konsumüberflutete Vorweihnachtszeit an, nur halt ohne Kommerz und Konsum.
  • Und welche Regeln sollten bitte noch alle beachtet werden? Zumal, schaut bitte mal genau hin bei den kursierenden Texten: Das ist ja identisch mit den Raunächten. Voll dasselbe! 1. Sperrnacht = Januar. 2. Sperrnacht = Februar. Genau wie 1. Raunacht = Januar. 2. Raunacht= Februar. Usw. Jetzt mal ehrlich: Kann sich das jemand vorstellen? Das war ja ein einziger Reflektions-, Rückblick- und Loslass-Marathon, dem sich unsere Vorfahren da unterworfen haben. Und da muss sich ja einiges an immens horrendem Karma angesammelt haben, wenn es sooo viel zu reflektieren und loszulassen gab, dass sie insgesamt 24 Tage/Nächte (12 Sperrnächte, 12 Raunächte) damit füllen konnten.
  • Mein Eindruck, und das deckt sich mit den Portaltagen: Es wird einmal was ins Netz gestellt, man findet es hipp und es wird ein scheinbarer Zusammenhang sichtbar und zack: kopiert, verbreitet, breitgetreten – bis hoffentlich nächstes Jahr eine neue Idee aus den Untiefen der Sinnlosigkeit hervorgehoben wird.

Mein nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag:

Wir können ja mal sammeln, was denn als nächstes kommen könnte: Ab 01. November, Samhain, bis Weihnachten die Jultage, oder Wotansnächte oder… ? also 7-8 Wochen wegsperren, vorbereiten, reflektieren, loslassen, zelebrieren, und was weiß ich noch nicht alles… Sorry, manchmal werde ich Opfer meiner sarkastisch-ironischen Ader.

Also… nochmal: Ich möchte gar nicht in Abrede stellen, dass es das tatsächlich gab. Nur: Es war einfach ein Teil vom Advent und die Vorbereitung auf die Raunächte. Und ob mit SPERR = das Wegsperren von Geräten gemeint ist… nun ja, kann sein oder auch nicht.Ich hab mich übrigens auch mit anderen Autoren drüber unterhalten, die fundierte Literatur zu dem Thema geschrieben haben und die für mich wahre Recherche-Helden sind. Da begegne ich nur erstaunten Blicken und… Schulterzucken im Sinne von … noch nie gehört… gelesen…

Was mir wichtig ist rüberzubringen – egal ob man sich jetzt an die Sperrnächte oder Raunächte hält: Bitte prüft mal die Quellen. Recherchiert selbst. NICHT einfach nur immer kopieren, weiterleiten, etc. ohne fundierte Quelle.

Was mir bedauernswerter Weise dadurch noch auffällt: Den Menschen wird diese wahrlich heilige Zeit fast schon… vergällt. Sie haben gar keine Lust mehr auf Raunächte und das ganze Brimborium rumrum. Weil – es ist ihnen zu viel: Zu viel Druck. Zu viel Stress. Zu viel davon machen. Zu viel davon nicht machen. Hier zelebrieren. Dort ritualisieren… Ja, ernsthaft jetzt: Statt die Menschen an diese wunderbare Zeit heranzuführen, sie ihren Zauber, ihre Magie spüren zu lassen, werden sie abgeschreckt. Sie machen gar nichts mehr, weil keiner mehr durchsteigt… Ich so langsam auch nicht mehr…

In diesem Sinne, herzlichst, Christine

ACHTUNG: Nachtrag! Es gibt sie, die Sperrnächte, ich habe wichtige Hinweise erhalten. Jedoch: Sie wurden äußerst regional begangen. Es ging darum, das Werkzeug wegzusperren, das war jedoch auf bäuerliche Regionen begenzt. Danach haben sich die Menschen im Dorf getroffen für einen gemütlichen Abend in der Stammkneipe, vielleicht gab es da immer was bestimmtes zu essen. Nur wirklich ganz rituell zelebriert wurden sie nicht, die Sperrnächte. In vielen Regionen sind sie gänzlich unbekannt. Sie in einen engen Zusammenhang mit den Raunächten zu stellen, ist eher fragwürdig, wenn es dann heißt, das eine funktioniert ohne das andere nicht. Also zum Beispiel wenn ein Wunsch, den ich in den Raunächten habe, nicht funktioniert, dann liegt es daran, dass ich die Sperrnächte nicht intensiv genug begangen habe. Das ist schlicht und ergreifend Quatsch…

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