Der Sommer hat nach den langen Regenperioden endlich Fahrt aufgenommen. Jetzt ist die Zeit gekommen, in der wir nach draußen streben, uns zeigen und gesehen werden wollen. Genau wie die Pflanzen, die sich in keiner anderen Jahreszeit so prächtig und präsent in unsere Welt ergießen, wächst auch unsere Sehnsucht nach Gemeinschaft und Aktivität. Das satte Grün des Mai, das Blühen im Juni und die Früchte des Sommers – all das ist die totale Hingabe der Natur an uns, ein Geschenk, das sich in seiner ganzen Fülle und Wärme entfaltet.
Doch der Sommer ist weit mehr als nur eine Zeit der Fülle und Pracht. Er stellt uns auch vor einen großen Widerspruch: die zunehmende Kälte und soziale Isolation, unter der immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft leiden. Es ist erschreckend, wie viele Jugendliche und junge Erwachsene sich einsam und isoliert fühlen, obwohl wir in einer Ära leben, in der persönliche Freiheit, Selbstverwirklichung und Individualismus als höchste Ziele gelten. Diese Entwicklung ist alarmierend, denn sie offenbart eine Gesellschaft, in der das „Coolsein“ – im wahrsten Sinne des Wortes – die menschliche Wärme verdrängt hat.
Wenn Menschen sich immer mehr zurückziehen, den Kontakt zur Gemeinschaft verlieren und sich oft allein fühlen, spiegelt das eine Gesellschaft wider, in der alles „cool“ – also kalt – ist, dominiert von Maschinen, digitalen Prozessen, strengen Regeln und Checklisten. Dies zeigt sich auch in unserer „unterkühlten“ Sprache. Hör mal genau hin! Selbst die faszinierendsten spirituellen Erfahrungen werden mit Begriffen wie „cool“, „krass“ und „unfassbar“ beschrieben. Wir haben uns so sehr an das „coole“ Leben gewöhnt, dass wir die seelische Kälte, die uns umgibt, kaum noch wahrnehmen. Doch wo bleibt die Wärme? Wo bleibt das Gefühl, das unser Herz berührt und unsere Seele nährt? Echt jetzt, ist dir das noch nie aufgefallen? Selbst der super Matrixkurs ist sooo mega krass gewesen. Klar, umgangssprachlich bedeutet es laut Duden in begeisternder Weise schön. Es bedeutet jedoch genauso furchtbar, schlecht, grauenvoll! Die Transformation am Wochenende war so unfassbar cool. Die schamanische Reise hat extrem reingehauen. Ähm… echt jetzt??? Was ist so unfassbar, dass wir es nicht mehr fassen können? Dass wir dem Geschehen offensichtlich keinen Rahmen geben können. Wo ist das was aus dem Ruder gelaufen, dass wir es nicht mehr fassen können…? Sind wir so unterkühlt, dass wir es gar nicht mehr fassen können. Am eisigen Geschehen scheinen wir uns die Finger – oder etwa die Seele??? – zu verbrennen. Deswegen blocken wir es lieber durch Worte, die ja Schwingung sind, gleich wieder ab! Irgendwie auch schlau… sonst wird’s uns ja noch kälter… brrr…
Die wärmende Botschaft des Sommers
Genau hier erinnert uns der Sommer an das, was uns oft fehlt: Wärme, Verbundenheit und ein Gefühl der Zugehörigkeit. Die warmen Tage laden uns ein, uns mit anderen zu verbinden, Gemeinschaft zu erfahren und echte Herzlichkeit zu spüren. Jetzt ist die Zeit, uns aufzutanken und die Wärme, die wir mit jedem Sonnenstrahl in uns aufnehmen, in unsere Herzen fließen zu lassen und sie nach außen zu strahlen.
Wie kann das konkret aussehen? Sei mutig und warte nicht darauf, dass andere den ersten Schritt machen. Werde selbst zu jemandem, der Wärme und Verbundenheit in die Welt bringt. Lade Freunde und Bekannte zu einem Sommerfest ein, bei dem nicht nur gegrillt wird, sondern auch gemeinsam geräuchert wird. Nutze die Gelegenheit, ein Jahreskreisfest wie Lughnsadh, Lammas oder das Schnitterinnenfest zu feiern, auch wenn du die tiefere Bedeutung dieser Feste vielleicht nicht im Detail kennst. Es geht darum, eine Atmosphäre der Ruhe und Besinnung zu schaffen, in der sich Menschen öffnen und miteinander verbinden können.
Das gemeinsame Räuchern, etwa um ein Feuer, kann ein starkes Gefühl der Einheit und Zugehörigkeit schaffen. Es entsteht ein Raum, in dem wir uns fernab von unterschiedlichen Meinungen und der alltäglichen Vereinsamung wieder begegnen können. Die Wärme des Feuers und der aufsteigende Rauch symbolisieren die seelische Wärme, die wir in die Welt bringen können.
Die Macht der Sprache und der Gemeinschaft
Ein kleiner Tipp: Versuche, jedes Mal, wenn du das Wort „cool“ verwenden willst, es durch „warm“ zu ersetzen. Worte sind Schwingungen, und mit jeder warmen Schwingung bringen wir mehr Herzlichkeit und Verbundenheit in unser Leben und in das Leben der Menschen um uns herum.
Der Sommer bietet uns die perfekte Gelegenheit, uns von der Kälte und Isolation zu lösen und uns wieder auf das Wesentliche zu besinnen: auf Gemeinschaft, Herzlichkeit und die Wärme, die wir nicht nur in uns selbst, sondern auch in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen finden können. Lass uns die Botschaft der Sonne nicht verpassen und die seelische Wärme, die sie uns schenkt, in die Welt tragen.
Sei die Person, die die Sonnenkraft in sich aufnimmt und sie mit jeder Begegnung, jedem Gespräch und jedem gemeinsamen Moment wieder versprüht. So können wir gemeinsam eine Welt schaffen, in der Wärme und Herzlichkeit nicht nur Worte, sondern gelebte Realität sind.