…oder: Warum permanente Bestätigung ermüden kann

kennt ihr das? Ihr sitzt in einem Gespräch und euer Gegenüber erwartet permanent Anerkennung und Lob für seine Lebensleistungen, für seinen ungewöhnlichen Lebensweg und die Herausforderungen, die nur er/sie so grandios zu wuppen imstande war. Es gibt Menschen, die, egal wie groß oder klein ihre Alltagsgeschehnisse sind, nie genug des Zuspruchs, der Bewunderung und der Anerkennung erhalten können.

Was passiert? Ihr hört zu, nickt, lächelt – und spürt gleichzeitig, wie eure Energie schwindet und sich Langeweile breitmacht. Aber warum ist das so? Das hat mich jetzt echt mal interessiert und ich habe in einem sehr schlauen Buch dazu folgende Erläuterungen gefunden – sinngemäß.

Jeder Mensch hat ein Grundbedürfnis nach Anerkennung. Es ist tief in unserer Psyche verankert und hängt mit unserem Selbstwertgefühl zusammen. Anerkennung und Lob signalisieren uns, dass wir gesehen und geschätzt werden. In der Kindheit erleben wir diese Form der Bestätigung durch unsere Eltern und Bezugspersonen – sie stärkt unser Selbstbewusstsein und unser Gefühl der Zugehörigkeit.

Doch was passiert, wenn dieses Bedürfnis überhandnimmt? Wenn jemand ständig nach Anerkennung und Lob sucht, spricht man in der Psychologie von einem Defizit an Selbstwertgefühl. Diese Menschen sind oft unsicher und versuchen, durch äußere Bestätigung eine innere Leere zu füllen. Das Problem dabei: Keine noch so große Anerkennung kann diese Leere auf Dauer ausfüllen. Das führt zu einem Teufelskreis, in dem immer mehr Bestätigung benötigt wird, um sich kurzzeitig besser zu fühlen.

Für den Zuhörer kann dieses Verhalten ermüdend und langweilig sein. Warum? Weil die Gespräche eintönig werden und sich ständig um das gleiche Thema drehen: die Erfolge und Leistungen des Gegenübers. Es fehlt die Balance, die gegenseitige Wertschätzung und das Interesse am Gesprächspartner. Man fühlt sich wie ein bloßes Publikum, dessen einzige Aufgabe es ist, Beifall zu spenden.

Derjenige, der ständig nach Anerkennung sucht, bleibt in seiner Unsicherheit gefangen und verpasst die Chance auf echte, tiefgehende Beziehungen. Der Zuhörer hingegen kann sich emotional erschöpft und entwertet fühlen, weil er gar keine Lust mehr hat und gar nicht mehr gewillt ist, dieses Faß ohne Boden zu füllen.

Was aber tun in solchen Begegnungen, die ja glücklicherweise nicht an der Tagesordnung sind?

Wenn du dich in der Rolle des Zuhörers wiederfindest, ist es wichtig, Grenzen zu setzen. Du darfst – zumindest ist es ein Versuch wert – das Gespräch in andere, ausgeglichenere Bahnen zu lenken. Der Person, die in der permanenten Anerkennungssuche-Schleife gefangen ist, auseinanderzusetzen, was da bei ihr los ist….hmmmm… könnte schwierig werden. Schließlich sind wir – im Normalfall – keine Therapeuten und in so einem meist privaten Gespräch ja nicht in der Rolle eines Coaches. Was hilft, ist jedoch über die eigene Befindlichkeit zu sprechen, nämlich zu verdeutlichen, was passiert da gerade mit mir, was ist mit meiner Energie, meiner Gesprächslaune. Auch das bedarf viel Sensibilität. Ein Versuch ist es jedoch wert, um gut für sich selbst zu sorgen und eine Verbindung zu ermöglichen, die auf gegenseitigem Respekt und Interesse am jeweils anderen basiert.

Also… bleibt in Balance,
Christine

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